Leapmotor will Preise flexibel an Märkte anpassen
Leapmotor, ein chinesischer Autohersteller mit Beteiligung von Stellantis, will in diesem Jahr die Gewinnschwelle erreichen, wie Automotive News Europe berichtet. Der Hersteller von E-Autos hat im ersten Quartal 2025 seine Verluste deutlich verringert und sieht sich auf gutem Weg. Grund dafür sind unter anderem gestiegene Auslieferungen außerhalb Chinas. Zwischen Januar und März lieferte Leapmotor insgesamt mehr als 87.000 Autos aus. Analysten hatten mit einer niedrigeren Zahl gerechnet. Der Exportanteil lag bei fast 14.000 Einheiten, womit das Unternehmen nach eigenen Angaben unter den neuen chinesischen Marken im Ausland führend war. Die Bruttomarge lag bei 15 Prozent, ein bisheriger Rekordwert für das Unternehmen.CEO Zhu Jiangming äußerte sich in einer Telefonkonferenz optimistisch. Man wolle den Schwung aus dem ersten Quartal nutzen und das Ziel eines ausgeglichenen Ergebnisses für das gesamte Jahr erreichen. Gleichzeitig verwies er auf die wachsende Zuversicht innerhalb der Organisation. Stellantis hält 21 Prozent an Leapmotor. Im Rahmen einer Investition von rund 1,5 Milliarden Euro entstand eine engere Partnerschaft. Das Gemeinschaftsunternehmen Leapmotor International gehört zu 51 Prozent Stellantis und ist für den Vertrieb außerhalb Chinas zuständig.Ein wichtiger Bestandteil der Strategie ist der Aufbau lokaler Produktion. In Europa plant Leapmotor einen Fertigungsstart im Jahr 2026. Dafür sollen bestehende Stellantis-Werke genutzt werden. Bereits 2024 begann in Tychy die Montage des T03. Ziel war es, die hohen Einfuhrzölle der EU auf chinesische E-Autos zu umgehen. Allerdings stellte sich heraus, dass die französische Regierung den T03 nicht für Kaufprämien berücksichtigt. Begründet wurde das mit der Bauweise: Das Auto wird in Form von Bausätzen aus China geliefert und in Europa zusammengesetzt.Frankreich ist derzeit der wichtigste Markt für Leapmotor in Europa. Dass dort keine Förderung greift, stellt einen Rückschlag dar. Die EU erhebt auf E-Autos und Modelle mit Range-Extender aus China einen Importzoll von 21 Prozent. Auch deshalb musste ein geplanter Ausbau der Montageaktivitäten zunächst gestoppt werden. Unabhängig davon sollen in Malaysia zusätzliche Kapazitäten entstehen. Bereits Ende 2025 will Leapmotor dort mit der lokalen Fertigung beginnen. Ziel ist es, die Abhängigkeit vom chinesischen Heimatmarkt zu verringern und gleichzeitig flexibler auf internationale Anforderungen zu reagieren.Zwischen Januar und März 2025 setzte Leapmotor in Europa mehr als 2500 Exemplare des T03 ab. Im Vorjahreszeitraum waren es nur gut 150 Einheiten. Der neue C10 kam im ersten Quartal auf fast 500 Verkäufe. Das zeigen Daten des Anbieters Dataforce. Bei den Preisen für neue Modelle will das Unternehmen flexibel reagieren und sie an regionale Gegebenheiten anpassen. Trotz regulatorischer Hürden und bürokratischer Vorgaben verfolgt Leapmotor die geplante Expansion weiter.Quelle: Automotive News Europe – Stellantis-backed Leapmotor aims to break even this year with focus on EV exports